Endantrieb GS 1150 (HAG) Umbau 

Hier zeige ich euch den Umbau meiner Q vom 31/11 zum 33/11 Endantrieb. Ich hatte diesen Umbau schon lange im Kopf und konnte schon vor geraumer Zeit, von einem guten Kollegen einen anderen Endantrieb mit 33/11 Übersetzung bekommen. Dieses hatte eine Laufleistung von ca. 35 Tkm und war in einem sehr gutem Zustand. Kleinere "Kampfspuren" (Kratzer) hat es und die Schwingenlager zeigten die ersten Verschleiserscheinungen. 

Diese zwei rot gekennzeichneten Lager musste ich austauschen da sie schon Verschleißanzeichen zu sehen waren. Es handelt sich hierbei um Nadellager (10 x 32 x 17) mit der BMW Ersatzteilnummer: 33172311091 Ich habe für die zwei Lager stolze 104,80,- Euro bezahlen müssen.

Um die Schwingenlager auszubauen zu können, habe ich mir mit einer 34er Nuss, 21er Nuss und einer 10er Gewindestange ein Demontagewerkzeug gebastelt. Funktionierte super! 

Vor der Demontage der Lager mußte ich das HAG Gehäuse mit einem Heißluftfön erwärmen. Erst so ließen sich die Lager ohne Probleme entfernen ohne den Lagersitz zu beschädigen. Ich habe die 10er Gewindestange von oben durch die 34er Nuss gesteckt und dann von unten die 21er Nuss aufgeschoben und mit U-Scheibe und Mutter verschraubt. Nach einigen Umdehungen und ohne großen Wiederstand waren die Lager Ausgebaut. 

Hier sieht man die "alten" Lager nach der Demontage.

Das Lager welches in Fahrtrichtung auf der Rechten Seite, also am Festlagersitz verbaut war, hat die stärksten Verschleißanzeichen. Warum kann ich nicht sagen, ist mir zumindest aufgefallen.

Als ich das Fett weggeputzt hatte konnte ich die "Rattermaken" sehen. Diese entstehen da sich die Nadellagerelemente bzw. die Nadelrollen durch den geringen Schwenkbereich des HAG immer nur um wenige Grad im Innenring bewegen.

Um die neuen Lager gut einbauen zu können musste ich den Lagersitz reinigen und das HAG-Gehäuse wieder mit dem Heißluftfön erwärmen.

Da es relativ kühl an diesem Tag war sind die Lager auch schön Kalt gewesen und sind fast von selbst in den Lagersitz geflutscht ;-) Mit einem der "alten" Lagerausenringe und einem Hammer habe ich die Lager mit leichtem Klopfen auf das Einpressmaß reingeklopft. 

Nachdem ich das HAG mit neuen Schwenklagern gerichtet hatte, konnte ich das "alte" HAG an meiner Q ausbauen. Hierzu musste ich zuerst das Hinterrad, den Bremssattel und den ABS-Sensor abschrauben. 

Anschließend habe ich zuerst die Verschraubung des Loslagersitzes mit einem Heißluftfön erhitzt. Da die Verschraubungen mit Loctite gesichert sind ist es äusserst wichtig das man diese richtig heiß macht! Andernfalls bekommt man die Schrauben nur mit einer Verlängerung des Schraubenschlüssels auf was jedoch zum Tod des Gewindes führen kann! Also... heiß heißer ganz heiß machen!!! 

Das gleiche gilt für die Verschraubung des Festlagersitzes auf der rechten Seite!!!

Erst wenn die Schrauben Heiß genug sind, kann man die Schrauben gut lösen und vorsichtig heraus drehen. Nachdem ich beide Schauben draußen hatte, konnte ich das HAG langsam nach hinten heraus ziehen. 

Links die Festlagersitzschraube die ich ausgebaut habe und rechts eine Neue. Hier sieht man sehr gut welche Belastungen an diesen Schrauben wirken. Aber zur Verteitigung für die Schraube... Sie macht das jetzt schon seit 133Tkm mit ;-) Also darf sie jetzt in Rente gehen, ich montiere die "Neue".

Links, das HAG Kreuzgelenk was in meinem "alten" HAG war. Dieses baue ich jetzt in das Andere HAG. Ich kann nicht genau sagen warum das ander Kreuzgelenk um so viel kürzer ist. Alleine wegen dem Zapfen und der breiten Nut muss ich mein Kreuzgelenk einbauen da dieses genau in die Verzahnung meiner Kardanwelle passt. Erst vorletztes Jahr habe ich das Kreuzgelenk im Zuge eines Austausches des HAG-Wellendichtrings mitgewechselt.  

Zuerst habe ich das Kreuzgelenk des HAG auf die Kardanwelle geschoben und dann die zwei Lagersitzschrauben von Hand eingedreht. Anschließend habe ich die Rechte Festlagersitzschraube mit 160Nm angezogen. Um das Lagerspiel einzustellen drehte ich die linke Lagersitzschraube langsam rein und bewegte das HAG hoch und runter bis ich das Spiel nicht mehr spühren konnte. Vorsichtig habe ich weiter gedreht bis ich ein ganz leichtes Rasten spüren konnte und habe dann die Schraube wieder leicht zurück gedreht. Danach fixierte ich die Schraube mit dem Inbusschlüssel und verschraubte mit der Kontermutter die Schraubverbindung. Damit die Mutter festsitzend ist, habe ich sie mit 160Nm angezogen. Ganz WICHTIG!!! Die Schauben müssen mit Loctite Schraubensicherung gesichert werden!

Hier noch einmal die Kennzeichnung auf dem HAG. Sie ist direkt oben drauf hinter der Endlüftungskappe. 

Und hier die Kennzeichnung von dem aktuell verbauten HAG in meiner GS 1150 ADV

Habe Fertig ;-)

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Beitrag näher bringen wie so ein Umbau gemacht wird. Da ich kein Meister bin der vom Himmel gefallen ist, und ich mich auch erst mal schlau machen musste, möchte ich hier Werbung für eine meiner lieblings Webseitenmachen. www.powerboxer.de Hier findet ihr alles Wissenswertes rund um die Q. Ich habe dort Antworten auf alle meine Fragen bekommen und finde die Beiträge auf dieser Internetweite einfach super.

Gruß Mike